HILFE meine Muttermilch reicht nicht!
Warum bilde ich nicht ausreichend Muttermilch?
Ein Mangel an Muttermilch kann sehr vielfältige Ursachen haben.
Die häufigsten Gründe:
• Zu seltenes Stillen, vor allem auch in den ersten 3 Tagen nach der Geburt.
• Ineffektives Stillen aufgrund von Anlegeschwierigkeiten.
• Zeitliches Begrenzen der Stillmahlzeiten/ zu kurzes Stillen
• Schmerzen beim Stillen
• Einsatz eines Stillhütchens
• Einsatz von Beruhigungs- und Flaschensaugern
• Zufütterung
• Stress
Weitere Gründe:
• Störungen der Schilddrüsenfunktion
• Nikotin
• Salbeitee, Salbeibonbons, Pfefferminztee
• Plazentareste in der Gebärmutter
• Anatomische Besonderheiten im Mund des Babys
• Anatomische Besonderheiten der Brust
• Starker Blutverlust während der Geburt
Was kannst Du unternehmen, um die Produktion Deiner Muttermilch anzukurbeln?
Zuallererst ist es wichtig, den Grund für die mangelhafte Muttermilchbildung herauszufinden.
Sollte Dir auffallen, dass Dein Baby nachts länger, als 6 Stunden am Stück schläft und dadurch nicht häufig genug stillt, dann ist das eine mögliche Ursache, welche sehr einfach zu beheben wäre. Wecker stellen und anlegen!
Fällt Dir beim Lesen der oben genannten Gründe auf, dass Du nach Zeitplan gestillt hast oder die Stillmahlzeiten nach einer bestimmten Zeit abgebrochen hast, dann stille ab sofort nach dem Bedarf Deines kleinen Mäuschens. So wird die Milchmeng schnell mehr und Dein Baby wird sich super entwickeln.
Ihr habt einen Beruhigungssauger eingeführt und seitdem hat sich die Milchmenge reduziert? Dann legt ihn erst einmal Beiseite, bis das Stillen gut funktioniert.
Solltest Du andere Nahrung zufüttern, wird Deine Muttermilch nicht mehr, da ja nicht mehr benötigt und bestellt wird. Hier wäre es sinnvoll, mit einer elektrischen Milchpumpe für Muttermilch zu sorgen und diese stillfreundlich zuzufüttern. So wirst Du schnell merken, dass Deine Brust bereit ist, die benötigte Menge zur Verfügung zu stellen.
Du hast den Eindruck, noch keine geeignete Stillhaltung für Dich und Dein Baby gefunden zu haben? Dann versuche das intuitive Stillen. Das kann in dieser Situation zum Erfolg führen.
Schmerzen beim Stillen zeigen deutlich, dass irgendetwas noch nicht gut läuft oder ein medizinisches Problem vorliegt. In diesem Fall solltest Du Dich an eine Fachperson wenden, die gemeinsam mit Dir den Grund für Deine Beschwerden erörtert. Bis der Termin möglich ist, solltest Du Dir umgehend eine elektrische Milchpumpe besorgen, mit der Du für die Bildung Deiner wertvollen Muttermilch sorgst.
Mit einem Stillhütchen kann das Stillen in einigen Fällen ermöglicht werden, aber es kann auch Schwierigkeiten bereiten. Lass Dir hier nochmals das korrekte Anlegen Deines Babys mit einem Stillhütchen erklären und lass Dich beim Anlegeversuch begleiten. Wenn Dein Baby die Brust nicht korrekt erfassen kann, wird der Milchfluss zu gering ausfallen, Deine Brust wird zu wenig Muttermilch bilden und Dein Baby wird nicht ausreichend zunehmen. In den ersten zwei Wochen sollte zusätzlich zum Stillen mit einem Brusthütchen zwei Mal täglich abgepumpt werden, da die Stimulation Deiner Brust, welche Dein Baby mit seinem Mund bewirkt, aufgrund des Silikons eingeschränkter ist.
Stress ist ein häufiger Grund für eine geringe Bildung von Muttermilch, da dieser Hormone ausschütten lässt, die sich negativ auf die Wirkung der milchbildenden Hormone auswirken können. Auch in diesem Fall solltest Du Dich beraten lassen und um Hilfe bitten. Salbei und Pfefferminze können aufgrund ihrer abstillenden Wirkung Deine Milchbildung reduzieren. Verzichte möglichst während der Stillzeit auf diese beiden Heilkräuter.
Zu viel Nikotin kann ebenfalls eine muttermilchreduzierende Wirkung haben, wenn mehr als 6 Zigaretten am Tag konsumiert werden. Schränke hier den Konsum entsprechend ein. Zu allen anderen Gründen solltest Du immer Deine Hebamme oder Still- und Laktationsberaterin hinzuziehen und Deine GynäkologIn/ KinderärztIn aufsuchen, um eine notwendige Diagnostik und Therapie in die Wege zu leiten.
Es gibt nur wenige Mutter-Kind-Paare, bei denen die Muttermilchmenge aus medizinischen Gründen nicht für eine gesunde Entwicklung ausreicht. Gib daher nicht zu schnell auf und lass Dich unterstützen!