Stillfreundlich füttern | Alternative Füttermethoden
Stillfreundlich füttern, was ist das und wie geht das?
Wir möchten Euch hier 3 nützliche Methoden zeige, wie abgepumpte oder ausgestrichene Muttermilch stillfreundlich gefüttert werden kann. Wissen, Beratung und eine gute Betreuung sind bei Stillproblemen unendlich wichtig!
Stillfreundlich Füttern ist für uns ein ganz wichtiges Thema
Wir vermieten Milchpumpen an Mütter mit Stillproblemen. Ist Muttermilch abgepumpt, muss sie ja auch wieder gefüttert werden, unabhängig davon warum sie abgepumpt wurde (in diesem Beitrag schreiben wir nur über das Füttern, über Stillprobleme und deren Anamnese geht es in anderen Beiträgen unseres Blogs). Das Allerbeste ist es ,die Milch alternativ an der Brust zuzufüttern. Dafür klebt man ein kleines Schläuchlein (Sonde) an die Brust. Das andere Ende hängt in einem Gefäß mit Milch, oder man verbindet die Ernährungssonde mit einer passenden Spritze. So kann das Baby an der Brust saugen und bekommt gleichzeitig langsam die Milch zugefüttert. Bei der Mama werden bei dieser Art des stillfreundlichen Zufüttern prima die für das Stillen wichtigen Hormone Prolaktin und Oxytocin ausgeschüttet. Das Baby wiederum bekommt genau da die Milch zugefüttert, wo es Mutter Natur auch vorgesehen hat.
Der Becher
Eine andere stillfreundliche Füttermethode ist das sogenannte Bechern. Hierbei hält man das Baby möglichst aufrecht und berührt sanft mit einem kleinen Becher die Lippen des Kindes. Öffnet der Säugling den Mund, kann der Becher sanft bis in die Mundwinkel geschoben werden. Die Fließgeschwindigkeit sollte sich am Schluckrhythmus des Kindes orientieren, also nicht zu schnell. Für eine kurze Zeit ist diese Methode recht gut, allerdings hat ein Säugling ein Saugbedürfnis, dass gestillt werden muss. Saugen bedeutet nicht nur den Hunger zu stillen, sondern trägt auch ganz viel zur inneren Ruhe bei. Denkt daran, wenn Ihr das Bechern als alternative Füttermethode gewählt habt.
Fingerfeeding
Ist Mamas Brust nicht zur Hand, kann man auch das Fingefeeding als stillfreundliche Füttermethode wählen. Hierbei klebt man einen Sonde (dünner Schlauch) an den Zeigefinger. Streicht sanft mit dem Finger über die Lippen Eures Kindes (die Hände sind gereinigt, die Fingernägel kurz). Lasst den Finger vom Kind einsaugen. Am besten bis zum Übergang weicher/harter Gaumen. Wie beim Zufüttern an der Brust, kommt die Milch aus einer angeschlossenen Spritze oder einem Gefäß, in das die Sonde hineinragt. Sobald Euer Kind mehrere Saugzüge gemacht hat, könnt Ihr beginnen die Milch im Tempo des Kindes fließen zu lassen.
Ihr seht, es muss nicht immer eine Flasche sein, es gibt noch viele andere Möglichkeiten Euer Kind zu füttern, wenn das Stillen an der Brust nicht möglich ist. Ist das Zufüttern an der Brust über einen längeren Zeitraum nötig, kann auch ein sogenanntes Brusternährungsset zum Einsatz kommen. Das kann wieder gereinigt werden und muss nicht wie Einmalmaterial verworfen werden. Wir haben auch schön so Müttern gezeigt, ihr Kind zu füttern wenn die Milchproduktion aufgrund medizinischer Gründe (tubuläre Brüste, Zustand noch Brust OP) zu gering war, und sich mit dem möglichen Methoden nicht steigern ließ. Kein Grund nicht auf Nähe und viel Hautkontakt beim Stillen zu verzichten. Auch Müttern von Adoptivkindern können so eine innige Stillbeziehung genießen.
Wichtig bei allen stillfreundlichen Füttermethoden ist die professionelle Einweisung durch eine Fachperson (Hebamme, Stillberater/in). Das Saugbedürnis Eures Kindes muss gestillt werden und ganz viel Nähe und Körperkontakt sind unendlich wichtig! Wir wünschen Euch eine gesunde Stillzeit!
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