Stillen und Arbeiten - Geht das?
Stillen und Arbeiten in der heutigen Zeit: Wie du beides unter einen Hut bekommst Stillen ist eine wunderbare, intime Verbindung zwischen dir und deinem Baby. Es ist mehr als nur Nahrungsaufnahme – es bedeutet Nähe, Geborgenheit und ein tiefes Gefühl der Verbundenheit. Gleichzeitig bist du vielleicht auch beruflich engagiert, stehst mitten im Job oder planst den Wiedereinstieg nach der Elternzeit. Und dann stellt sich schnell die Frage: Wie kannst du das Stillen mit deinem Arbeitsalltag vereinbaren? In diesem Blogbeitrag möchte ich dir zeigen, dass beides möglich ist – Stillen und Arbeiten. Es braucht etwas Planung, Selbstbewusstsein und Unterstützung, aber mit den richtigen Strategien kannst du deinem Baby weiterhin Muttermilch geben und gleichzeitig deinen beruflichen Weg gehen.
1. Realistische Erwartungen: Du musst nicht alles perfekt machen Zuerst einmal: Du bist keine Superheldin – auch wenn du dich manchmal so fühlen musst. Stillen und Arbeiten gleichzeitig zu managen, ist eine Herausforderung. Du wirst Tage haben, an denen alles fließt, und andere, an denen du einfach nur müde bist. Und das ist okay. Wichtig ist, dass du dir selbst gegenüber liebevoll bleibst. Du machst das Beste, was du kannst – und das reicht.
2. Informiere deinen Arbeitgeber frühzeitig Sobald du weißt, wann du wieder in den Job zurückkehren willst, sprich mit deinem Arbeitgeber. In Deutschland hast du als stillende Mutter Rechte, zum Beispiel Anspruch auf Stillzeiten während der Arbeitszeit. Du darfst zwei Mal täglich mindestens 30 Minuten (oder einmal eine Stunde) für das Stillen oder Abpumpen deiner Milch verwenden – und das ohne Lohnkürzung. Diese Zeiten gelten bis zum ersten Geburtstag deines Kindes. Viele Arbeitgeber sind kooperativ, vor allem wenn du offen und professionell kommunizierst.
3. Bereite dich auf das Abpumpen vor Wenn du während der Arbeit nicht direkt stillen kannst, ist das Abpumpen eine wertvolle Alternative. Eine gute Milchpumpe – am besten elektrisch und mobil – kann dein treuer Begleiter werden. Übe am besten schon ein paar Wochen vor Arbeitsbeginn, wie das Abpumpen für dich am besten funktioniert. So kannst du auch einen kleinen Vorrat an Muttermilch aufbauen. Tipp: Sorge für einen sauberen, ruhigen Raum auf der Arbeit, in dem du ungestört abpumpen kannst. Eine verschließbare Tür, eine Steckdose und ein bequemer Stuhl sind das Minimum.
4. Organisation ist alles – finde deinen Rhythmus Ein klarer Tagesablauf hilft dir und deinem Baby. Vielleicht stillst du morgens vor der Arbeit und gleich nach Feierabend. Zwischendurch pumpst du auf der Arbeit ab und gibst die Milch zuhause weiter oder frierst sie ein. Am Anfang ist das vielleicht etwas ungewohnt, aber nach ein paar Tagen wird es zur Routine. Du kannst auch eine Still-App nutzen, um deine Pumpzeiten zu tracken und den Überblick zu behalten. Und denke daran, regelmäßig zu trinken und gesund zu essen – das unterstützt deine Milchbildung.
5. Offenheit im Team: Du setzt ein Zeichen Viele Frauen scheuen sich davor, mit Kolleg:innen über das Thema Stillen zu sprechen. Doch du darfst selbstbewusst auftreten. Du trägst zur Normalisierung eines völlig natürlichen Vorgangs bei und bist damit ein Vorbild für andere Mütter. Natürlich musst du keine Details preisgeben, aber es hilft, wenn dein Umfeld weiß, warum du dir zwischendurch Zeit zum Abpumpen nimmst. Vielleicht gibt es auch andere Kolleginnen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Der Austausch kann sehr ermutigend sein.
6. Was tun, wenn es nicht klappt? Trotz aller Planung kann es sein, dass das Stillen mit dem Arbeitsalltag nicht mehr funktioniert. Vielleicht lässt sich dein Baby nicht mehr anlegen, deine Milchmenge nimmt ab oder du merkst einfach, dass es dich zu sehr stresst. Bitte denke daran: Du bist nicht weniger Mutter, wenn du abstillst. Du darfst dir erlauben, loszulassen – ohne Schuldgefühle. Dein Kind wird weiterhin geliebt, umsorgt und geborgen aufwachsen. Und du gehst einen Weg, der zu dir und eurer Familie passt.
7. Fazit: Du schaffst das – auf deine Weise Stillen und Arbeiten in der heutigen Zeit ist definitiv machbar – aber es braucht Flexibilität, Wissen und Unterstützung. Erlaube dir, deinen eigenen Weg zu finden. Vielleicht stillst du voll, vielleicht teilweise, vielleicht pumpst du ab oder kombinierst Fläschchen und Brust. Alles ist richtig, solange es sich für dich und dein Baby gut anfühlt. Du darfst stolz auf dich sein. Denn du leistest Unglaubliches – Tag für Tag. Und du zeigst, dass Mutterschaft und Beruf kein Widerspruch sind, sondern mit Herz, Mut und Organisation wunderbar zusammenpassen.
Wenn du möchtest, teile in den Kommentaren deine eigenen Erfahrungen zum Thema Stillen und Arbeiten. Was hat dir geholfen? Welche Tipps würdest du anderen Müttern mitgeben? Lass uns gemeinsam ein Netzwerk der Unterstützung und Ehrlichkeit schaffen