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Gut in Form | Was Dir Deine Brust über das Stillen verrät

Was Dir deine Brustform über das Stillen verrät

Heute reden wir einmal über Deinen Busen... 
Dein Busen ist ein Wunderwerk der Natur und erst einmal für das Stillen ausgelegt!
Unabhängig davon ob kleine oder große Brust, hängende oder feste Brust, flache oder hervorstehende Brustwarzen, kleine oder große Brustwarzen, dunkle oder helle Brustwarzen, dieses Wunderwerk solltet Ihr nicht unterschätzen und gut kennen(lernen), vor allem wenn es um das Stillen geht.
Auch wenn Du Deiner Brust vor der Schwangerschaft oder vor dem Stillen vielleicht wenig Aufmerksamkeit geschenkt hast, lohnt es sich doch mit der Schwangerschaft diese genauer zu betrachten, zu betasten.

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Warum?

Gerade weil die Brüste von Frauen so verschieden und einzigartig sind, deswegen ist es gut sie im Hinblick auf das Stillen zu kennen und mit Deiner Hebamme oder Stillberaterin zu besprechen, wie sich die Form, Größe, Brustwarzenform, etc. möglicherweise auf das Stillen oder auch die Stillposition auswirken können.
Kleine Brust = weniger Milch, große Brust = viel Milch
Dieses Ammenmärchen kommt einem immer wieder unter und viele Frauen, die wir treffen gehen davon aus, dass dies der Wahrheit entspricht. Tatsächlich sagt die Größe rein gar nichts darüber aus, wie viel Milch gebildet werden kann. Denken wir z.B. mal an die Größe des Gehirns, kann man daraus keinen Rückschluss ziehen wie intelligent jemand ist oder um bei einer kleinen oder großen Brust zu bleiben, wie viel Drüsengewebe in dieser ausgebildet wird. In der Schwangerschaft bewirken verschiedene Hormone, dass das Brustdrüsengewebe, die Milchgänge und Milchbläschen ausreifen. Diese sind entscheidend für die Milchbildung und nicht das mehr oder weniger vorhandene Fettgewebe.

Schlauchförmige Brust

Vielleicht gehörst Du auch zu den Frauen die bereits im frühen Alter eine schlauchförmige Brust mit sehr großem Warzenhof und nach unten gerichteter Brustwarze hatten und weiterhin haben? Dies kann ein Hinweis auf eine tubuläre Brustdeformität sein, die angeboren ist. Hier wird von Geburt an zu wenig Drüsengewebe im unteren Brustbereich gebildet. Wie oben beschrieben ist dies jedoch für die Milchbildung wichtig. Daher ist es möglich, dass Du wenig oder in seltenen Fällten keine Milchbildung hast. Dies kann dazu führen, dass Du im ersten Fall stillen kannst, ggf. jedoch nicht voll, sondern zufüttern musst. Hier gilt: Jeder Tropfen Muttermilch zählt und Du kannst froh sein, wenn dies möglich ist. Um feststellen zu lassen ob Du eine tubuläre Brustdeformität hast, tritt bitte unbedingt schon vor der Geburt Deines Babys mit einer Still- und Laktationsberaterin in Kontakt. Diese können Dich dazu beraten und an entsprechende Fachärzte weiterleiten, die Dir ggf. auch mit Medikamenten zur Milchbildung zur Seite stehen können.

Wichtig für Dich zu wissen ist in diesem Zusammenhang:
Brust ist nicht gleich Brust. Deine Brüste sind unterschiedlich, eine Brust kann mehr Drüsengewebe, als die Andere besitzen, entsprechend auch mehr Milch produzieren. Daher verzweifle nicht, sondern bleib erst einmal zuversichtlich, dass es unter guter Beratung und Betreuung auch so mit dem Stillen klappen kann. Der Prozentsatz an Frauen, die wirklich körperlich nicht in der Lage sind Milch zu bilden ist verschwindend gering.

Die Form deiner Brustwarze

Interessanterweise schauen wir vorrangig auf die Größe unseres Busens und vergessen dabei auch der Form unserer Brustwarzen Aufmerksamkeit zu schenken. Hierbei ist es wichtig, dass Du auch tatsächlich auf die Brustwarze und nicht auf den Warzenhof schaust. Dieser kann großflächig oder auch schmal sein, verändert sich in der Schwangerschaft wird dunkler und größer. Ein Nebeneffekt der sich in der Schwangerschaft verändernden Brust, aber nicht erheblich für das Stillen. Nicht unerheblich für das Stillen ist jedoch die Form der Brustwarze. Schau doch mal ob Du eine normal ausgestellte Brustwarze, Flachwarzen, die weniger ausgestellt sind oder Hohlwarzen (die Brustwarze ist  nach innen gestülpt) hast. Wenn Dir reines Betrachten nicht hilft dies festzustellen, kannst Du auch mit Daumen und Finger leicht am Warzenhof drücken. Hast Du keine Flach- oder Hohlwarze tritt die Brustwarze hervor. Tut sie dies nicht, sondern zieht sich ein, ist dies ein Hinweis für eine Flach- oder Hohlwarze. Wenn Du Dir unsicher bist, dann lass Deine Gynäkologin oder Hebamme die Brustwarze anschauen, sie kann eine Aussage dazu treffen. Steht fest, dass Du Flach- oder Hohlwarzen hast, ist auch dies kein Stillhinderungsgrund. Es bringt jedoch die Notwendigkeit mit Deine Brustwarzen für Dein Baby vorzubereiten, damit es diese besser erfassen kann.  Hier gibt es verschiedene Mittel und Wege, z.B. kannst Du bereits in der späten Schwangerschaft sogenannte Brustwarzenformer https://www.milchwiese.de/de/search/brustwarzenformer/einsetzen. Durch das Auflegen dieser unter den BH, wird ein leichter Druck auf den Warzenhof ausgeübt, so dass die Brustwarze hervortreten kann. Alternativ  kannst Du in einen Still-BH in Höhe der Brustwarze ein Loch schneiden, so dass die Brustwarzen nach dem Stillen nicht plattgedrückt werden. Hast Du das Gefühl, dass dies Deine Brustwarze nicht hervorholt, kann Dir Deine Hebamme oder Stillberaterin weitere Möglichkeiten zeigen.

Kosmetische Brustoperationen

Im Laufe des Lebens kann es sein, dass Du eine Brustoperation aus kosmetischen oder gesundheitlichen Gründen, hast durchführen lassen (müssen). Vielleicht warst Du mit Deiner Brustform unglücklich z.B. weil sie unterschiedlich groß sind oder zu groß oder zu klein oder eine Operation war aus gesundheitlichen Gründen notwendig. Sobald es um das Stillen geht ist es wichtig, sich darüber Gedanken zu machen, welche Auswirkungen die bei Dir angewandte OP hat und ggf. die Unterlagen zur Operation noch einmal durchzulesen.
Wurde Deine Brust verkleinert,  können mehr oder weniger Milchkanäle durchtrennt worden sein, mehr oder weniger Drüsengewebe entfernt worden sein.
Hast Du eine Brustvergrößerung durchführen lassen, kommt es ganz auf die Operationsmethode und den Hintergrund an, ob das Stillen möglich ist. Wurde z.B. die oben beschrieben tubuläre Brust operiert, lag bereits im Vorhinein wenig oder kein Drüsengewebe vor.
Für das Einsetzen der Implantate werden verschiedene Schnittstellen genutzt. In Abhängigkeit ob die Brust seitlich, unterhalb der Brust oder um die Brustwarze herum geschnitten wurde, variiert die Stillwahrscheinlichkeit. Im letzeren Fall ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Nervenstränge und Brustdrüsengewebe durchtrennt wurden und nicht gestillt werden kann.
Um festzustellen, wie Deine Brust „ausgestattet“ ist, kontaktiere am Besten bereits in der Schwangerschaft eine Still- und Laktationsberaterin oder Gynäkologin und berichte ihr die Hintergründe. Ihr könnt dann gemeinsam z.B. durch einen Ultraschall schauen inwieweit und mit welchen unterstützenden Mitteln das Stillen möglich ist.

Brustwarzenpiercing

Hast Du ein Brustwarzenpiercing und fragst Dich ob dies beim Stillen hinderlich sein kann? Prinzipiell, sollte dies kein Problem darstellen. Selbstverständlich empfiehlt sich dieses zu entfernen, damit es Dein Baby nicht beim Stillen stört bzw. es das Piercing verschluckt. Auch besteht die Möglichkeit, dass durch den Einstich Nerven oder Gewebe beschädig wurde, sich Narbengewebe gebildet hast, was ggf. einen Einfluss auf den Milchspendereflex oder die Milchgänge haben kann. Durch die Einstichstellen kann, muss aber nicht, Muttermilch austreten. Hattest Du vor dem Stillen ein Brustwarzenpiercing, dann ist es wichtig, dass Du darüber mit Deiner Hebamme oder Stillberaterin sprichst und ihr somit sensibel für eine ausreichende Milchmenge seid und beim Stillen schaut, dass dadurch keine Schmerzen verursacht werden.

Gleicht eine Brust der anderen?

Auch wenn wir zwei Brüste haben, bedeutet dies nicht, dass beide Brüste im gleichen Maße aufgebaut sind. Viele Frauen berichten, dass sie in den Brüsten unterschiedlich viel Milch haben, dass es bei einer Brust schmerzhafter ist zu stillen, als an der Anderen, dass eine Brust empfindlicher für einen Milchstau ist, als die Andere, eine Brust größer ist, als die Andere. Wenn man darüber nachdenkt, eigentlich gut nachvollziehbar. So wie wir nicht mit beiden Händen gleich gut schreiben können, beide Augen nicht gleich gut sehen können, so ist es auch mit unseren Brüsten. Daher ist es immer wichtig, dies im Auge zu behalten und beide Brüste auch separat zu betrachten. Übrigens gibt es auch Frauen, die nur einseitig stillen und daraus keine Probleme wie Milchstau oder Mastitis bei der anderen Brust entstehen.

Du siehst, Deine Brust- und Brustwarzenform kann Dir bereits im Vorhinein viel über die Möglichkeit des Stillens aussagen. Also schau Dir Deine Brüste an und wenn Du unsicher bist, dann sprich mit Deiner Hebamme, Gynäkologin oder Stillberaterin darüber.
 
Wir wünschen Dir ein entspanntes Stillen!